man weiß immer alles, kann sich an der selbstdarstellung anderer erfreuen oder sogar der eigenen profilmanie ausdruck geben und mehr oder minder interessantes von sich geben. man kann planen, beglückwünschen und auf vollkommen unkomplizierte weise am leben seiner frenude teilhaben, wenngleich einem für ein physisches treffen die zeit fehlt.
doch es gibt auch eine kehrseite. sie beginnt dort, wo freundschaft aufhört und manisches stalken beginnt.
einfache statusmeldungen, pinnwanddialoge oder sogar nur das einfache gefällt-mir anklicken von bestimmten personen bei bestimmten meldungen kann den geneigten psychopathen wahnsinnig machen.
es gibt dinge, tatsachen, geschehnisse, die möchte man gar nicht wissen. wie soll man sich aber davor schützen, wenn nicht einmal das löschen bestimmter freunde einen davon abhalten kann, weiterzustalken, weil die pinnwand der facebookschen öffentlichkeit nicht verschlossen bleibt (nebenbei bemerkt ein ziemlich blöder fehler, denn so geht das letzte fünkchen anonymität doch voll und ganz verloren)?
der manische stalker an sich kann sich jedenfalls oft nicht selbst beherrschen, und wird weiterhin "schlimme"pinnwände belagern und auf irgendwelche indizien warten, die er dann überinterpretiert und sich so um seinen gesunden schlaf bringt, weil er derweilen nachts im bett liegt und sich den kopf über anbahnende beziehungen und andere zwischenmenschlichen kontakte zerbricht.
wie dem auch sei, facebook ist ein zweischneidiges schwert, es kann freundschaften zusammen halten oder aber langsam von innen auffressen.
facebook 2010, das telefon von 1920 in neuer auflage.
und am ende sitzen wir alle beim psychiater. oder noch besser, bei den anonymen facebook-süchtigen und stalkerfreaks.
photo von meinem liebling hedislimane
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